
Große und Kleine – Unternehmen in Deutschland
Die Unternehmenslandschaft in Deutschland wird geprägt durch kleine und mittelständische Unternehmen, die 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland ausmachen. Aber auch die Großunternehmen sind wichtige Akteure in unserem Wirtschaftssystem.
Was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff Unternehmen? Die Frage ist berechtigt, wird doch fast ebenso häufig von Firmen und Betrieben gesprochen, wenn eigentlich das Unternehmen gemeint ist. Während das Unternehmen oder die Unternehmung im umfassenderen Sinne für die rechtlich-technische Wirtschaftseinheit steht, die Sachgüter und Dienstleistungen herstellt bzw. bereitstellt und verkauft, ist die Firma nur der Name im rechtlichen Sinn, unter dem ein Kaufmann seine Geschäfte betreibt. Der Betrieb wiederum bezeichnet das Technisch-Organisatorische, die Produktionsstätte, weswegen ein Unternehmen aus zahlreichen Betrieben bestehen kann.
Die deutsche Unternehmenslandschaft
Unterschieden wird zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) , wobei auch innerhalb der KMU noch einmal eine Unterteilung vorgenommen werden kann. In Deutschland gilt als KMU bzw. als Mittelständler, wer weniger als 500 Mitarbeiter beschäftigt und maximal 50 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Die EU zieht die Grenze der KMU hingegen schon bei 250 Beschäftigten.
So gut wie alle der in Deutschland operierenden Unternehmen sind klein oder mittelständisch. Diese rund 3,3 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen bieten nahezu acht von zehn Arbeitsplätzen in der freien Wirtschaft an. Ebenfalls acht von zehn Auszubildenden werden im Mittelstand auf ihre späteren Berufe vorbereitet. 95 % aller deutschen Unternehmen weisen nach den jüngsten Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) obendrein die für Familienunternehmen charakteristische Einheit von Eigentum und Leitung auf. Dabei handelt es sich nicht nur um Handwerksbetriebe oder Gemüsehändler. Etwa 1.200 Familienbetriebe sind Großunternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Umsatz. Entsprechend sind auch 84 % der Industrieunternehmen eigentümergeführt. Familienunternehmen können sowohl Personengesellschaften als auch Kapitalgesellschaften (überwiegend GmbH und AG) sein.
Der Mittelstand ist in Deutschland mehr als nur eine Größenordnung, die sich an der Zahl der Mitarbeiter oder an der Höhe des Umsatzes orientiert. In dem Begriff schwingt sehr viel Qualitatives mit: Tradition, bürgerliche Wertvorstellungen, regionale Verankerung und Innovationsfähigkeit. In der Tat haben die mittelständischen Unternehmen in der Regel eine starke Bindung an den Standort Deutschland und investieren vorzugsweise hierzulande.